Unterwegs auf Santa Maria

Santa Maria nach 836 sm (1548km) lag sie im Morgengrauen des sechsten Tages seit unserem Aufbruch aus Alvor , einer Lagune  an der portugiesischen Küste, vor uns, die östlichste Insel des azorischen Archipels. Thomas hatte mich etwas länger schlafen lassen und gemeinsam freuten wir uns, unser Ziel, ohne nennenswerten Probleme, erreicht zu haben. Wir weckten Paul, unseren Mitsegler aus Deutschland, und bereits zwei Stunden später feierten wir unsere Ankunft in der Marina „Vila de Porto“ mit Rührei auf Tost und einem Glas Champagner. Der kleine, gut geschützte Hafen hat uns auf Anhieb gefallen. Neben einheimischen Fischerbooten, mehreren Tauchbasen und einer gut ausgerüsteten Werft mit professionellen Handwerkern, trafen wir auf eine kleine, internationale Seglergemeinschaft die uns freundlich willkommen hiess. 
Nachdem wir mit der wertvollen Unterstützung von Paul zwei undichte Fenster gedichtet und einige anderen, kleinen Arbeiten erledigt hatten, war es Zeit für eine Inseltour. Wir mieteten ein Auto und machten uns auf den Weg. Wir wurden nicht enttäuscht. Die Insel bietet alles. Steile Klippen und Strände, Berge, Wälder und Wiesen sowie karge Steppen im Westen. 
Auch das Wetter hat einiges zu bieten...kennen wir zu Hause vor allem „das Azorenhoch“ ist es hier in diesen Tagen eher wild und wechselhaft. Sonne, Regen, Nebel und viel Wind  alles innerhalb von ein paar Stunden. Auch die Natur begeistert uns Gräser, Moose, Lilien, Amaryllis und Hortensien blühen überall am Wegrand. Terrassierte Weinberge, Wiesen und weiss gekalkte Häuser.
Viel zu schnell geht der Tag vorüber. Am nächsten Tag bringen wir Paul zum Flughafen. Wir sind ein bisschen traurig, aber wer weiss wo unsere Wege sich wieder kreuzen werden. Unser Weg geht auch weiter. Saõ Miguel heisst unser nächstes Ziel, wir sind gespannt was auf uns zukommt.
Gabriela