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Cabrera See-und Nationalpark



War sie früher ein Zufluchtsort für Piraten, so sind es heute vor allem eine beeindruckende Pflanzenvielfalt und seltene Seevogelarten wie Fischadler oder Eleonorenfalken, sowie die überall auf Mallorca ausgestorbene Baleareneidechse die neben vielen anderen bedrohten Tierarten auf Cabrera ihre Heimat gefunden haben.

Der Sturm der Entrüstung war offenbar gross, als man 1991, praktisch über Nacht, ein Gesetzt verabschiedete, welches die Inselgruppe Cabrera zum Naturschutzgebiet erklärte. Der gesamte Schiffsverkehr sowie  das Fischen, sammeln von Pflanzen und betreten der Inseln wurde verboten. Der Widerstand vieler Yachteigner, des Club Náutico sowie tausende Unterschriften der einheimischen Bevölkerung bewogen schliesslich die Regierung für dieses, bei Malloquiner sowie zahlreichen in-und ausländischen Touristen beliebte  Ausflugsziel, einen Kompromiss zu finden.

Innerhalb festgelegten Zonen dürfen heute eine sehr begrenzte Anzahl Boote ausgewiesene Buchten anfahren und an einer Boje festmachen. Die Plätze muss man vorher online buchen und bezahlen. Nur wenige Orte sind für Wanderer frei zugänglich und auch die Fischerei ist streng reglementiert.

Es war ein ziemlich mühsames Procedere als Thomas sich vor einigen Tagen an das ausfüllen des spanischen Formulars machte, aber nach verschiedenen Anläufen gelang es ihm schliesslich, eine passende Boje für uns zu reservieren.

Also machten wir uns am vergangenen Freitag auf den Weg. Der Aufwand hatte sich gelohnt! Bereits die Anfahrt zu dem kleinen Naturparadies südlich von Mallorca begeisterte uns. Mit halbem Wind, bei drei bis fünf Windstärken, praktisch ohne Welle, segelten wir in den aus 16 kleinen Inseln bestehenden Archipel hinein. Felsige Küsten wechseln  sich ab mit unzähligen Buchten, grün bewachsenen Hügeln, grossen Felsenhöhlen und kleinen Stränden. 
Über der Einfahrt zum  dem Hafen thronte majestätisch die im 14. Jahrhundert erbaute Burg die damals vor Piratenüberfällen schützen sollte, und hiess uns willkommen.
Nachdem wir an der Boje festgemacht hatten, fuhren wir mit dem Dingi in den Hafen und erklommen die Burg. Wir wurden mit einem wirklich herrlichen Ausblick belohnt und gönnten uns anschliessend im kleine Hafenrestaurant ein Bier vom Fass.

Nach dem Essen liessen wir unter dem überwältigenden Sternenhimmel diesen schönen Tag ausklingen und sanken müde und zufrieden in unsere Kojen.

Gabriela