· 

Unterwegs und schon wieder an Land

Am 31.05.2021 um 17.30h war es soweit, nach fast 9 Monaten verliessen wir den azorischen Archipel Richtung La Coruña in Galizien.

Kivavera war parat, Michael unser Mitsegler am Vortag angekommen, wir hatten eingekauft und das Wichtigste: Es gab kurzfristig ein passendes Wetterfenster bevor sich für längere Zeit ein Azorenhoch breit machen sollte. 

Nieselregen, 5-6 Windstärken und eine hohe Dünung hiessen uns beim Start auf dem Atlantik willkommen.

Mit einer fixen 3 Stunden Wachenteilung für die Nacht startete für mich um 20.00 -23.00 die erste Wache. Ich war froh, als sich meine beiden Mitsegler in ihre Kojen zurückzogen und ich ganz für mich meinen Rhythmus finden konnte. Unsere neue Windsteueranlage (Windpilot Pacific) steuerte problemlos durch Wind und Welle und ich genoss im sich aufklarenden Himmel den ersten Sonnenuntergang unserer Etappe nach Galzien. Ich schätze es sehr jeden Abend noch bei Tageslicht die erste Wache zu haben und jeweils mit meiner zweiten Wache von 05.00 bis 08.00 in den erwachenden Tag zu segeln. Wunderbare Abend-und Morgenstimmungen wurden mir so geschenkt - ein tolles Privileg. Die erste Nacht verlief für alle problemlos und wir freuten uns mit Michael einen so kompetenten, unkomplizierten Mitsegler über das Internet gefunden zu haben.

Bald schon hatten alle ihren Rhythmus gefunden und wir funktionierten gut als Crew. Unsere Windsteueranlage übernahm ca 60% -70% des Steuerns. Michael erwies sich als exzellenter Koch und wir hatten fast durchgehend 4 - 5 Windstärken aus der richtigen Richtung. Es lief wirklich super, einzig unserer Iridium-Go, ein Satelitenkommunikationsgerät mit dem wir u.a. Wetterdaten auf unsere Handys oder Tablets laden können funktionierte nur eingeschränkt und so konnten wir nur selten die für uns so wichtigen, aktuellen Wetterdaten laden.
Aber zum Glück hatten wir Ruth und Philipp, Segelfreunde aus der Schweiz, sowie Anderas, der Bruder von Thomas, seines Zeichens Meteorologe beim deutschen Wetterdienst. Sie lieferten uns regelmässig viele Satelliten SMS, die neusten Daten und lotsten uns erfolgreich vor dem herannahenden Hoch Richtung Norden, so dass wir kaum von der Flaute betroffen waren und nur wenige Stunden Motoren mussten. 
Ganz herzlichen Dank unserem tollen Meteo-Team an Land ~ ihr habt uns super unterstützt!

Nach 1058sm erreichten wir nach 7 Tagen und 5 Stunden im letzten Tageslicht unser Ziel La Coruña. Total glücklich und auch ein bisschen stolz, war es doch die weiteste Strecke, die wir bisher zusammen nonstop über offenes Wasser gesegelt waren. 

Gabriela

PS: Da hatte ich doch noch vergessen zu erwähnen, dass unser Skipper auf einem seiner Kontrollgänge ein paar Liter Wasser in einer Bilge entdeckte: frisches Salzwasser..... die Quelle wurde nicht gefunden ... so stehen wir jetzt in der Marina von Sada an Land und gehen einer Spur nach.... wir werden berichten.